Dem Milners Trern
Mark Warschawski
( 1848-1907 )
Oh, wie viele Jahre sind vergangen,
seit ich Müller bin an diesem Ort.
Die Räder drehen sich, die Jahre vergehen,
ich bin schon alt und völlig grau.
Es gibt Tage, wo ich in der
Erinnerung suche, ob ich
etwas Glück gehabt habe.
Die Räder drehen sich, die Jahre vergehen,
keine Antwort kommt zurück.
Ich habe gehört, man will mich verjagen,
weg von dem Dorf und von der Mühle.
Die Räder drehen sich, die Jahre vergehen, ach,
ohne Ende und ohne Ziel.
Vom Glück verlassen, bin ich geblieben, ohne Frau, ohne Kind, ach, hier alleine.
Die Räder drehen sich, die Jahre vergehen,
und elend bin ich wie ein Stein.
Wo werde ich wohnen? Wer wird mich schonen?
Ich bin schon alt, ich bin schon müde.
Die Räder drehen sich, die Jahre vergehen,
und mit ihnen vergeht auch
der Jude.
Originaltext:
oy vifil yorn zenen farforn
zayt ikh bin a milner ot o do
di reder dreyen zikh, di yorn geyen zikh,
ikh bin shoyn alt un grays un gro.
s ́iz teg varhanen, ́kh wil mikh dermonen,
tsu ́kh hob gehat a shtikl glik.
di reder dreyen zikh, di yorn geyen zikh,
keyn entver iz nit do tsurik. kh hob gehert zogn, men vel mikh faryogn, aroys fun dorf un fun der mil.
di reder dreyen zikh, di yorn geyen zikh,
oy, on an ek un on a tsil. fun glik fartribn, bin ikh geblibn, on wayb, on kind, o do aleyn.
di reder dreyen zikh, di yorn geyen zikh,
un eylent bin ikh vi a shteyn.
vu Vel ikh voynen ? Ver Vet mikh shoynen ?
ikh bin shoyn alt, ikh bin shoyn mid.
di reder dreyen zikh, di yorn geyen zikh,
un oykh mit zey geyt oys der jid