Ein Satellit sendet leise
Alter Freund, wonach hältst du Ausschau?
Sag mir noch schnell, wonach du dich sehnst
Nach deiner kleinen Familie
Die vor eurem kleinen Haus am Meer steht
Die winkt, wenn du von langen Reisen heimkommst
Und die Kinder laufen auf dich zu, wenn sie dich sehen
Dass du morgen ein Bier trinkst, während du Gras zwischen Spurrillen mähst
Die Nordsee schlägt dir ins Gesicht
Doch du läufst immer weiter nach vorn
Ohne dich wären die Welt und ich verloren
Alte Freundin, suchst du immer noch
Nach Satelliten, die gleichgültig ihre Bahnen ziehen?
Du weißt immer mehr als diese Satelliten
Über das Wetter und die Nachteile von Telefonieren
Alte Freundin, ich denk' an dich
An der Raststätte nachts, wenn der Bus hält
Ich werde allen berichten, dass ich eine kenne
Die nachts Satelliten zählt
Ein Satellit sendet leise
Von den äußeren Ringen des Saturn
Ohne dich wären die Welt und ich verloren
Ich erinner' mich an deine nebensächlichen Weisheiten
Die die Menschen um dich beglücken
Dass die Menschheit verloren ist
Weil sie's noch nicht mal schafft
An Fahrstühlen und Ampeln nur einmal zu drücken
Sie haben neue teure Autos
Aber sind kaum in der Lage zu blinken
Alles fühlt ich an wie aus Versehen einem Fremden zu winken
Du zuckst mit gekreuzten Fingern zusammen
Bei jedem Martinshorn
Ohne dich wären die Welt und ich verloren
Junger Freund, sag mir noch schnell
Was hat dich um den Schlaf gebracht?
Fährst du immer noch in einem rasenden, dunklen Zug
Durch eine mondlose Nacht
Sind die Monster unter deinem Bett
Immer noch so laut und so fit?
Und dein Zug fährt immer weiter
Und deine Monster fahren mit
Deine Ängste flüstern leise
Aber stetig in deinem Ohr
Ohne dich wären die Welt und ich verloren
Junge Freundin, bist du besorgt
Wie aufgeräumt und ordentlich es bei mir ist?
Sagst du deswegen zu mir, „Früher warst du morbide
Und heute bist du vaterlich“?
Können wir nicht noch einmal wie früher
Um die Kreuzberger Häuser ziehen
„Ich hab' noch Zeit“, sag' ich
„Noch zweitausendmal schlafen
Noch sieben Jahre Berlin“