Das Lied über gar nichts
Es gibt Momente im Leben
Da macht ei'm die Freud' ka Freud'
Da ist man total asozial
Da wär man besonders
Lieber woanders
Nicht hi und da –
Und nicht da und hi
Und drum schrieb ich folgende Melodie:
Ich sing jetzt ein Lied über gar nichts
Denn gar nichts macht gar nichts
Und sagen dann alle: "Das war nichts"
Dann haben sie vollkommen recht
Gar nichts kann niemanden schmerzen
Selbst gar nichts in Terzen
Man wird sich's mit niemand verscherzen –
Ja, gar nichts ist gar nicht so schlecht
Fern auf den Azoren
Leben Mohren
Ohne Ohren
Welche sie daselbst verloren
Durch das Schminken
Oder: Auf Guyana
Lebt a klaner
Indianer
Dessen Frau trägt Persianer
Beim Ertrinken
Oder: Will man Ziegen züchten
Muss man erst mit Fliegen flüchten
Oder: In den Hafenstraßen
Sitzen Leut', die strafen Hasen
Schreit die Schnecke, schreckt's den Schneider
Und so weiter, und so weiter
Niemand zwickt's und niemand sticht's
Denn das Lied ist – über nichts
Gar nichts kann gar nichts verkünden
Iss gar nichts und werde schlank!
Es kann keinen Blinddarm entzünden
Denn gar nichts macht niemanden krank
Leider ist es auffallend gerecht
Und macht daher auch niemanden gesund
Gar nichts, gar nichts wäre
Wenn fünf schwere
Millionäre
Sekretäre hätten
Nur weil sie pompös sind
Gar nichts kann man machen
Wenn acht lachen-
De Fellachen
Eines Morgens tot erwachen
Und dann bös' sind
Nur, weil manchmal Quellen quellen
Heißt das, dass Libellen bellen?
Stimmt es, dass die dreisten Mücken
Ab und zu am meisten drücken?
Wer will schon mit Staberln winken
Nur weil er vor Waberln stinken?
Gar nichts ist schon längst verklungen
Und was ich bis jetzt gesungen
Multiplizier ich mit gar nichts
Und lösche dadurch alles aus
Ich hab nichts, verdien nichts und spar nichts
Und geh' dann befriedigt nach Haus'
Dort sitz' ich dann, erleb' nichts und erfahr' nichts –
Außer natürlich: gar nichts