Der schwarze Koffer

Es zog einst ein Fremder durch das Land,
mit 'nem schwarzen Koffer in der Hand.
Und vor jeder Haustür blieb der Fremde steh'n
und liess die Leute in den schwarzen Koffer seh'n.

Da sprach die Frau aus Hagen:
Ich muss Sie mal was fragen,
was Sie da im Koffer tragen,
das ist doch nichts für mich?
Doch schon die Frau aus Sinsen,
die fing gleich an zu grinsen,
und die aus Köln am Rheine,
die lachte fürchterlich.

Doch der Fremde zog weiter durch das Land,
mit dem schwarzen Koffer in der Hand.
Und vor jeder Haustür blieb der Fremde steh'n,
und liess die Leute in den schwarzen Koffer seh'n.

Da sprach die Frau aus Bremen:
Sie sollten sich was schämen,
das ist doch kein Benehmen,
nein, das ist allerhand.
Ein Fräulein aus Wiesbaden,
das sprach: Für meine Waden,
da könnt' so was nicht schaden,
ich nehm' es mit zum Strand.

Doch der Fremde zog weiter durch das Land,
mit dem schwarzen Koffer in der Hand.
Und vor jeder Haustür blieb der Fremde steh'n,
und liess die Leute in den schwarzen Koffer seh'n.

Da sprach die Frau aus Mannheim:
Um fünf Uhr kommt mein Mann heim,
bei dem hat so ein Dinsbums
vor Jahren mal gebrannt.
Ne Dame aus Hannover,
die legte es auf's Sofa,
und sprach: Andreas Hofer,
hat nie so'n Ding gekannt.
Doch der Fremde zog weiter durch das Land,
mit dem schwarzen Koffer in der Hand.
Und vor jeder Haustür blieb der Fremde steh'n,
und liess die Leute in den schwarzen Koffer seh'n.

Von Rom bis Kopenhagen,
hört man die Leute fragen,
auch die in London sagen:
Was ist denn da nur drin?

Ja, was kann denn da nur drin sein,
was kann das für ein Ding sein?
Das sollen Sie erraten,
doch ich muss jetzt weiter zieh'n.

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