Der Geizhals
Ja, du hast dein Heu herein
Die Schafe stehen trocken
Doch du kannst nicht glücklich sein
Und lässt dich nicht verlocken
Kein Met, kein Bier, kein Schnaps, kein Wein
Kommt dir in den Keller
Lieber willst du hungrig sein
Als zahlen einen Heller
Sind auch alle Truhen voll
Willst du doch noch mehr haben
Hast den Sack voll Gold und Geld
Und hörst nicht auf zu sparen
Ja, du könntest fröhlich sein
Und ganz und gar versonnen
Aber leider hat dich nun der Geiz
Fest eingenommen
Denn du kriegst deinen Hals nicht voll
Mit Talern und Dukaten
Darum wirst du, lieber Freund
Bald in der Hölle braten
Schon schwebst du in Angst und Graus
Die Kurse fielen plötzlich
Fürchtest dich vor Mann und Maus
Und Dieben ganz entsetzlich
Sieh, sogar dein eignes Weib
Das will dir an den Kragen
Und ihr Zyankali schlägt dir
Bitter auf den Magen
Bald schon stielt man dir dein Geld
Aus deinen weichen Kissen
Und ehe du's gesehen hast
Hat man dich schon beschissen
Deine Kinder lauern drauf
Ihr Erbe anzutreten
Ja, dein Ende nähert sich
Drum fang schon an zu beten
Und unten in des Hades Reich
Stehst du mit deinesgleichen
Denn dort da sammeln sich seit Ewig-
Keiten all die Reichen
Dort ist die Freude riesengroß
Ihr braucht nicht mehr zu frieren
Dort bist du deine Sorgen los
Und darfst ind Gold frittieren