Nie mehr vor Mittag
Wir leben jeden Tag von vorgestern bis übermorgen
Jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde, die wir borgen
Scheint uns sinnvoll, doch genauso ohne Sinn
Verrinnt die Zeit durch unsere Finger
Wir verzagen, haben Angst, dass uns die Welt nicht mehr zu Füßen liegt
Wenn wir nichts wagen, nicht flexibel sind, nicht kooperativ
Und unser Leben ganz in die Hände unserer Arbeit legen
Dabei hatt' ich mir doch fest geschworen
Nie mehr vor Mittag aufzustehen
Man nennt uns immer noch jung, und wir sind immer noch spontan
Weil wir wissen, wie man wieder hochkommt nach einem Orkan
Und die Alten sagen, man muss für alles bezahlen
Man kriegt nichts geschenkt, selbst den Tod bezahlt man mit dem Leben
Dabei hatt' ich mir doch fest geschworen
Nie mehr vor Mittag aufzustehen
Nie mehr vor Mittag aufzustehen
Tu nie das, was die Welt von dir will
Sei streitbar und individuell, sei nicht immer nur dagegen
Sei auch mal dafür, wenn es sich lohnt
Wir brauchen keine Arbeit, wir haben immer was zu tun
Und Langeweile ist ein Job von acht bis vier, den niemand haben will
Ein Kasten Bier nach Feierabend macht uns sicher, hält uns warm
Und hindert uns daran, endlich einzusehen
Dass Arbeit uns nur unsere Zeit stiehlt und unsere Ideen
Dabei hatt' ich mir doch fest geschworen
Nie mehr vor Mittag aufzustehen
Nie mehr, nie mehr, nie mehr
Nie mehr vor Mittag aufzustehen
Nie mehr, nie mehr, nie mehr