Nippes Philharmonie

Zu viel im Kopf, Digga
Gibt's nur ein Ziel, ich bin schon auf dem Weg
Ich muss das machen
Wir wissen alle, was ich machen soll
Yeh

Damals hat er Drogen genommen, jetzt haben Drogen ihn
Lassen nicht mehr los, mal Downer und mal ziehen
Gefangen in sei'm Bann und er kann nicht mehr loslassen
Immer am Arbeiten, er will das groß machen
In seiner Pause alleine auf Imbissklo, um die Ecke sein Koks hacken
Irgendwie muss man doch durch seine Schicht kommen
Das ist der Antrieb
Irgendwie muss man doch auf seiner Schicht kommen
Auf und kein sozialer Abstieg
Aber irgendwie komisch, es klappt nie, und wenn dann bei wenigen
Und das liegt nicht daran, dass nicht genug andere in der Lage oder fähig sind
Seine Kollegin macht mehr Überstunden als er, aber kriegt dafür weniger Lohn
Hat das bis dato noch nie wirklich hinterfragt, in seiner Welt war er das halt gewohnt
Ja, über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, ey
Denn unter den Wolken werden wir noch von Grenzen geteilt
„Nicht alles, was du hörst oder siehst, ist wahr“, steht an der Wand geschrieben
Was er sah, hat seinen Kopf gefickt, noch ein' Trip und fliegen
Endorphinausschuss nur für ein' kurzen Moment
Fühlt er sich so, wie es damals war, als kleiner Junge
Fühlt sich auf der Welt nicht mehr fremd, nein
Sonnenbrille auf, das kaschiert die Ringe auf der Haut
Aber verdeckt auch sein linkes Auge, nach der Heimfahrt gestern war es blau
Drei Jungs, die dumm geguckt haben und er schwört doch, die waren darauf aus, ja
Er wollte einfach nur rauslassen, was sich seit langer Zeit in ihm aufstaut
Doch er hat nicht gepeilt, die Freunde von dem Jungen waren nicht weit
An der Haltestelle, wo er rausmusste, warteten sie auf ihn zu zweit
Geahnt hat er schon, deswegen stand er längst an der Türe und er war bereit, ja
Doch in Runde zwei war's dann so weit, es wurde mehr eingesteckt als verteilt
Dieselben Bilder, die gleichen Geschichten
Die Stimme von Papa, die zu ihm spricht
Hat's Mama versprochen, doch kriegt's nicht gebacken
Zu zusehen, dass jeden Tag an seinem Grab eine Blume ist
Das war ihr doch wichtig, sie wollte das so
„Wieso kommst du deinem Versprechen nicht nach? Wieso bist du so, Sohn?“
Doch die einzigen Blumen, die ihn heute interessieren, landen täglich im Blättchen
Themen, wie Tod oder Sorgen verdrängen, am besten für immer vergessen
Okay, du weißt nie, welche Steine im Weg die Fassaden der Menschen erbaut haben

Du weißt nie, welche Menschen nachts nur schlafen
Und welche nachts ein' Traum haben
Du weißt nichts, du weißt genau so wenig wie ich
Wir wissen gar nichts, Bruder
Wieso urteilen wir? (Wieso urteilen wir denn eigentlich? Wieso?)
Wieso? Yeh